fort von hier

Eine Sendung zum Jahreswechsel, die auf Personen aufmerksam machen möchte deren Lebenswege vom Fortgehen aus Deutschland erzählen: Die Schauspielerin Carola Neher, deren Leben in einem sowjetischen Lager in Sol-Ilezk endete; der Maler Walter Bondy, der sein zuhause in Wien, Berlin und Paris hatte und im südfranzösischen Exil in Sanary-sur-Mer starb; und die Schriftstellerin Ilse Losa, die 1934 aus Deutschland nach Porto floh, das ihr neues Zuhause wurde – auch in sprachlicher Hinsicht.

Über die blühenden Jahre der Schauspielerin Carola Neher spricht Theaterwissenschaftlerin und Historikerin, Theaterdramaturgin und -regisseurin Tita Gaehme; die Germanistin, Theaterwissenschaftlerin und Sozialpsychologin Bettina Nir-Vered, aktiv im Memorial Deutschland e.V. und Mitherausgeberin des Sammelbands Carola Neher. Gefeiert auf der Bühne, gestorben im Gulag informiert wiederum über Carola Nehers Zeit in der Sowjetunion. Zudem zu hören sind O-Töne der Zeitzeugin Hilde Duty, die mit Carola Neher interniert war (Wolfgang Bergmanns Film Carola Neher. Todesursache unbekannt entnommen), sowie eingelesene Texte und Gedichte von Carola Neher und deren Partner Klabund.

Tano Bojankin vom Institut für Posttayloristische Studien in Wien und Autor von Kabel, Kupfer, Kunst stellt den Maler, Kunstsammler und -händler Walter Bondy und dessen Familienumfeld vor – der ortskundige Manfred Hammes und die deutsch-französische Exilforscherin und Autorin von Exil unter Palmen Dr. Magali Nieradka-Steiner sprechen über Walter Bondys letzten Aufenthaltsort: Sanary-sur-Mer, in den 1930ern „Die Hauptstadt der deutschen Literatur“ (Ludwig Marcuse).

Eine akustische Leseprobe des Romans Die Welt in der ich lebte von Ilse Losa ist dem Interview mit Kunsthistorikerin Irene Below vorangestellt. Diese leitet derzeit das Forschungsprojekt „Eine Brückenbauerin zwischen Deutschland und Portugal: Ilse Losa und ihre Kinderbücher“ das die Übersetzerin (vor allem von Exilliteratur), Roman- und Kinderbuchautorin Ilse Losa und ihr Werk hierzulande bekannter machen soll. In diesem Kontext erschien jüngst das zweisprachige Kinderbuch Beatriz und die Platane | Beatriz e o Plátano.

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