„The Streets belong to Everybody“ – Julian Voloj über die Ghetto Brothers

Ende der 1960er und Anfang der 70er Jahre ist das Leben in der South-Bronx geprägt von Armut, Drogen und Kriminalität – und von Gangs, die den öffentlichen Raum dominieren, ihre Viertel und die dort lebende Community schützen. In diesem Zusammenhang kommt es nicht selten zu gewaltvollen Konflikten. Diese gipfeln im Mord an „Black Benjy“, einem Mitglied der größten Gang in der damaligen South-Bronx, den Ghetto Brothers. Anführer dieser Gang ist Benjamin Melendez, „Yellow Benjy“ genannt, ein Sohn jüdischer Einwanderer aus Puerto Rico. Als Reaktion auf die tödliche Auseinandersetzung tut Yellow Benjy etwas, was bis dahin undenkbar scheint: er organisiert ein Treffen aller Gangs der South-Bronx, das am 7. Dezember 1971 abgehalten wird und an dem die rivalisierenden Gruppen ein Freidensabkommen schließen – anstatt den Konflikten mit roher Gewalt zu begegnen, sollen zukünftig andere, kreative Formen der Auseinandersetzung gefunden werden. Nicht zuletzt dieses Peace-Meeting kann als Grundstein für das Aufkommen der HipHop-Kultur gesehen werden. Julian Voloj, der gemeinsam mit Claudia Ahlering die Graphic Novel Ghetto Brother schuf, spricht über ein Kapitel der HipHop-, aber auch der New Yorker Stadtgeschichte, das bis heute weitgehend im Dunkeln blieb.

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